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Radiate  -  2020

Klirrende Kälte, frostiger Wind definieren die Grundstimmung der Audiovisuellen Installation.
Das wichtigste Element der Tonspur ist jedoch die Gesangsaufnahme von Raisa Ierone, in der sie die Motette Panis Angelicus aus Cesar Francks Messe à trois voix (op. 12, FWV 61, 1860) interpretiert.
Die Gesangsaufnahme wurde in einzelne Teile zerschnitten und diese auf unterschiedlichen Spuren verteilt und mit verschiedenen Effekten bearbeitet. Dazu kamen elektronische Bearbeitungen von Geräuschen und Klängen.
Mit Hilfe des ProjectMilkSyphon-Programms wurde der Ton visualisiert. Das Programm produziert grafische Verläufe und animierte Strukturen auf Grund von Frequenzspektrum, Lautstärke und Zeitverläufen der Tonspur.

Die zweite Hälfte des Videos ist stumm. Für die Bildgestaltung läuft dennoch eine Tonspur, auf der Audiofiles abgespielt werden, die ganz bestimmte Formen und Muster der Bildgenerierung hervorrufen.

Technische Beschreibung:

Videoprojektion und 2 Audiospuren

Auf der Schaufensterscheibe wurde ein Kreis mit einem Durchmesser von 120 cm aus einer matten Folie angebracht. Er dient als Projektionsfläche für das Video.

Für die Projektion wurde ein Kurzdistanzbeamer eingesetzte, der nur 125 cm von der Scheibe entfernt aufgestellt werden konnte. So wurde der Platz vor der Anmeldetheke im Ladenlokal nicht unnötig eingeschränkt und ermöglichte einen normalen Betrieb.

 

Die Projektion kann sowohl von innen wie auch beim Betrachten des Schaufensters von aussen gesehen werden. Allerdings besteht das Problem, dass tagsüber das Umgebungslicht den Kontrast stark abschwächt und die Projektion nur mehr schwach zu sehen ist. Nachts hingegen strahlt sie in voller Stärke.

 

Zur Wiedergabe des Tones wurden zwei Exciter auf das Schaufenster geklebt, die die Audioschwingungen auf das Glas übertragen, womit der Klang gut hörbar nach innen und aussen abgestrahlt wird.

 

Die Installation musste Rücksicht auf die Geschäftszeiten nehmen: von 10 -23 Uhr lief das Video, der Ton wurde erst nach Geschäftsschluss um 17 Uhr eingeschaltet. Um 23 h wurden sowohl der Projektor wie auch der Ton abgestellt.

Dazu wurde eine Steuerung programmiert, die den Projektor über RS232 ein- und ausschaltet und den Tonausgang regelt. Der Videoplayer läuft auf einem Computer.

Damit der Computer beim Abschalten des Videoprojektors nicht die Bildschirmzuordnung verliert, wurde ein sogenannter HDMI-Detective eingesetzt. Dieses Gerät simuliert dem Computer das Vorhandensein des Projektors vor, auch wenn dieser nicht mehr läuft und keine EDID (Extended Display Identification Data) mehr ausgibt.

Klangskulptur, shepard tones, psychoacoustics

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